Was ist Offene Kinder- und Jugendarbeit?

Die offene Kinder- und Jugendarbeit zeichnet sich dadurch aus, dass ihre Einrichtungen für alle Kinder und Jugendlichen zugänglich sind. Vorwiegend handelt es sich dabei um die klassischen Jugendzentren. Hier können junge Menschen ihre Freizeit verbringen. Sie bekommen Orientierungshilfen für ihre persönliche, schulische und berufliche Entwicklung durch den Austausch mit anderen jungen Menschen und Erwachsenen und die Angebote der Einrichtung. Durch die praktizierte Mitbestimmung erlernen sie Prinzipien demokratischer Aushandlungsprozesse und Selbstbestimmung.

Jugendzentren gibt es in fast allen Stadtteilen in Frankfurt, stadtweit sind es ca. 140 Einrichtungen. Sie halten eine breite Angebotspalette vor:

  • Freizeitgestaltung in Form von offenen oder Gruppentreffs, Freizeiten und Ferienspielen;
  • Gesundheitsförderung durch Sport, Bewegung und Ernährung;
  • Angebote der politischen und kulturellen Bildung;
  • Unterstützung bei schulischen Fragen, individuelle Beratung bei Fragen und Problemen, Hilfe bei der beruflichen Orientierung etc.

Neben den allgemeinen Einrichtungen existieren Einrichtungen mit besonderen Angebotsschwerpunkten: Mädchentreffs, Einrichtungen mit dem Schwerpunkt sexuelle Orientierungen und Geschlechteridentitäten (LSBTQ), Kultureinrichtungen, Einrichtungen mit sportlichem Schwerpunkt, Abenteuerspielplätze.

Die gesetzliche Grundlage für die Förderung der offenen Kinder- und Jugendarbeit sind die Paragrafen 11 und 13 des  Sozialgesetzbuches VIII (Kinder- und Jugendhilfe). Dort ist festgehalten, dass Jugendliche in ihrer Entwicklung unterstützt und entsprechende Angebote zur Verfügung gestellt werden müssen. Außerdem steht sozial benachteiligten oder beeinträchtigten Personen eine stärkere Förderung zu, um Ungleichheiten auszugleichen.

Zwischen der offenen Kinder- und Jugendarbeit und der Jugendverbandsarbeit gibt es teilweise Überschneidungen. Jugendverbände können Träger von offenen Einrichtungen sein, oder Jugendverbände haben ihren Treffpunkt in einer offenen Einrichtung. Dies bietet gute Möglichkeiten, von der offenen Arbeit in die Verbandsarbeit einzusteigen.