Parade der Kulturen 2014: "Vielfalt leben - Frankfurt für Alle"
Das Motto der Parade der Kulturen 2014 sollte auch diesmal kurz aber deutlich zeigen, wofür am 28. Juni 2014 in Frankfurt demonstriert wird. Denn darum soll es bei der Parade der Kulturen gehen. Sie ist eine Demonstration für die Vielfalt in unserer Stadt und den gegenseitigen Respekt. Es soll gefeiert werden, dass jeder in dieser Stadt willkommen ist – egal, welcher Abstammung, demokratisch politischen, religiösen oder sexuellen Orientierung, dass aber eine Ausgrenzung Anderer kein Platz in Frankfurt hat.
Dieses Jahr sollte vor allem die Flüchtlingspolitik in den Fokus gerückt werden. Denn bereits zu Beginn des Jahres waren einige Flüchtlinge aus dem italienischen Lampedusa in Frankfurt gelandet, die unter menschenunwürdigen Bedingungen in der Stadt leben mussten, bevor nicht etwa die Stadtpolitik, sondern ehrenamtliche Strukturen sich ihrer angenommen haben.
Auch mit dem dritten Schirmherrn Bakary Diakité haben wir dieses Jahr den Schwerpunkt auf diese Arbeit gelegt. Der deutsch-malische Profifußballer ist unter anderem Trainer einer Fußballmannschaft von westafrikanischen Flüchtlingen, bei der es sich um ein Projekt der AWO Frankfurt und der SG Bornheim handelt, und Botschafter der Initiative »Respekt! Kein Platz für Rassismus«.
Auch das Jugendwerk der AWO verkaufte auf dem Markt der Kulturen zusammen mit einigen der Flüchtlinge Essen, um ihnen die Einnahmen zugutekommen zu lassen.
Aber die Parade der Kulturen war auch in diesem Jahr noch viel mehr.
Von 12 bis 15 Uhr zog sich der Paradezug bestehend aus mehr als fünfzig teilnehmenden Gruppen über 80 verschiedener Nationen mit über 1.500 TeilnehmerInnen durch die Frankfurter Innenstadt. Vereine, Theater- und Musikgruppen, Jugendverbände und andere haben an dem Demonstrationszug teilgenommen. Es gab Tänze, Musik, Trachten und Vieles mehr aus den Heimatländern der Teilnehmer zu sehen. Über mehrere zehntausend PassantInnen, BesucherInnen und extra Angereiste sahen sich die Demonstration vom Straßenrand aus an.
Aus dem Demonstrationszug wurde auch dieses Jahr von einer Jury wieder der kreativste Beitrag und die beste Kinder- und Jugendgruppe gekürt. In der Jury saßen dieses Jahr unser Schirmherr Bakary Diakité, Heidi Zehentner vom FRIZZ Magazin, Janna Bauer vom Jugendwerk der AWO, Haci Hacioglu von der KAV (Kommunale AusländerInnenVertretung), Roland Frischkorn von der ABG Frankfurt Holding, die Moderatorin Bärbel Schäfer und der DJ Julian Smith. Die Gewinner waren diese Jahr Puerta del Sol und die Paul-Hindemith-Schule als beste Kindergruppe. Moderiert wurde der Paradezug von Tim Frühling.
Auf dem Markt der Kulturen am Mainufer wurden auch dieses Jahr wieder an über 140 Ständen kulinarische Spezialitäten, Kunsthandwerk und Informationen von den Vereinen und Gruppen aus aller Welt angeboten. Alle Stände werden ausschließlich von gemeinnützigen Vereinen, Gruppen und Institutionen betrieben. Die Erlöse fließen direkt in deren Kinder-, Jugend-, Kultur- und Migrationsarbeit.
Auch das Programm rund um den Paradezug und den Markt der Kulturen war 2014 wieder vielfältig und es war von 12 bis 22 Uhr für alle etwas dabei.
Es wurde ein umfangreiches Kinder- und Jugendprogramm mit Kletterwand, Rollrutsche, Hüpfburg, Kreativprogramm, Spielen, Kinderschminken und einer Slackline angeboten. Durchgeführt wurde das Programm von unseren Mitgliedsverbänden Deutsche Jugend aus Russland e.V., Evangelische Jugend Frankfurt, Jugendrotkreuz und Naturfreundejugend.
Auch die Mainbühne bot zunächst Kindertänze, anschlie- ßend ein HipHop- und Streetdance-Battle und abschließend Folkloretänze aus aller Welt.
Auf der Activitybühne gab es Tänze und Tanzworkshops aus aller Welt. So konnte man sich dort zum Beispiel in Square Dance, Bauchtanz oder Tango versuchen.
Auf der Hauptbühne am Römerberg gab es nach dem Paradezug ebenfalls ein vielfältiges Programm, das von Selma Üsük moderiert wurde. So gab es neben verschiedenen Redebeiträgen einen Auftritt der Kabarettistin Dalila Abdallah, Konzerte von HopStopBanda und René Moreno, sowie die Präsentation der Gewinner vom Festival der türkischen Volkstänze und des Dance Battles.
Doch all dies wäre auch 2014 nicht möglich gewesen, ohne die zahlreichen vor allem ehrenamtlichen HelferInnen. Über 200 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer waren auch 2014 wieder nötig, damit die Parade der Kulturen wieder so reibungslos ablaufen konnte. Egal ob beim Auf- und Abbau der Stände, den Straßensperren, in der Spülstraße, beim Demonstrationszug und zahlreichen weiteren kleinen Tätigkeiten wurden helfende Hände benötigt. Ohne die Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus den Mitgliedsverbänden, die an diesem Tag mit anpacken, könnte die Parade der Kulturen nicht stattfinden und sie wäre auch nicht ein so besonderes Ereignis für Frankfurt. Denn mit bezahlten Helfern kann jeder ein so großes Event stellen, wenn die nötigen finanziellen Mittel zur Verfügung stehen. Aber durch ihre ehrenamtliche Struktur ist die Parade der Kulturen in dieser Größenordnung einmalig in Deutschland und unverzichtbar sowohl für Frankfurt am Main als auch für den Frankfurter Jugendring. Denn sie ist dadurch nicht nur eine Demonstration für Vielfalt, sondern auch für das Ehrenamt und macht deutlich, wie wichtig ehrenamtliche Jugendarbeit in der Stadt ist. Deshalb möchte ich auch hier noch einmal Danke! sagen für all die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer!
Aber auch im Vorfeld des 28. Junis ist 2014 schon viel passiert. Auch hier gibt es Ehrenamtliche, ohne die die Parade der Kulturen auch in diesem Jahr nicht hätte stattfinden können. Hier sind vor allem die HelferkoordinatorInnen zu nennen. Diese Gruppe setzt sich aus Ehrenamtlichen zusammen, die größtenteils schon viele Jahre für die Parade der Kulturen aktiv sind. Die meisten stammen aus den Jugendverbänden, sind aber teilweise schon gar nicht mehr dort aktiv und kommen extra für die Parade der Kulturen u.a. aus Berlin nach Frankfurt, um zu helfen. Schon Monate vorher haben sie sich getroffen, um zu planen, wo wie viele Helfer benötigt werden, welche Aufgaben wie und in welchen Schichten verteilt werden müssen und was sonst noch so beim Bereich Helfer beachtet werden muss. Am 28. Juni waren sie die ersten vor Ort und die letzten, die noch unter dem roten Helferzelt standen, als es schon in Strömen regnete. Ohne sie würde der Bereich der ehrenamtlichen HelferInnen nicht laufen. Daher auch an sie hier nochmal ein Riesen-Dankeschön für ihr großartiges Engagement!
Ein paar weitere MitarbeiterInnen, ohne die vieles schwerer gewesen wäre bei der Parade der Kulturen, müssen auch noch erwähnt werden. Auch ihnen gilt mein Dank. Zunächst mal Turgut Yüksel. Der zwar seit Januar nicht mehr Mitarbeiter in der Geschäftsstelle des Jungendrings war, aber trotzdem noch quasi jede Woche für die Parade der Kulturen ehrenamtlich dort gearbeitet hat. Anastasia Alexiadou, die beim Jugendring für die Parade der Kulturen angestellt war und alle Aufgaben, die im Zusammenhang mit der Parade standen, in der Geschäftsstelle erledigt hat. Sei es Kontakt mit Sponsoren zu suchen und zu halten, Pressemitteilungen zu schreiben, Anlaufstelle für Anfragen zu sein - und Vieles mehr. Außerdem möchte ich Jens Dackweiler, Melanie Jaenecke und Jana Janders nennen, die sich um alles gekümmert haben, was mit Programm, Veranstaltungsorganisation und Betreuung der teilnehmenden Vereine und Gruppen zu tun hatte.
Außerdem natürlich einen Dank an unsere Partner und Sponsoren, die weiter hinter der Idee der Parade der Kulturen stehen. Sie unterstützen den Frankfurter Jugendring vor allem finanziell aber auch politisch bei der Idee und Durchführung einer Großveranstaltung zur Demonstration für Vielfalt. Wie immer hervorgehoben: das Kommunale Jugendbildungswerk beim Jugend- und Sozialamt und das Amt für multikulturelle Angelegenheiten. Abschließend lässt sich sagen, dass die Parade der Kulturen auch 2014 wieder ein Riesen-Erfolg war. Selbst das Wetter hielt, zumindest bis kurz vor Ende des Abbaus, auch wenn es die Tage zuvor nicht danach ausgesehen hatte. Und auch die Spiele der Fußballweltmeisterschaft fielen nicht auf den Paradezug und das Hauptprogramm.
Rebekka Rammé