Jugendfonds "Demokratie leben!" 2015

Dem Frankfurter Jugendring standen in 2015 Fördermittel in Höhe von 5.000 Euro für Projekte zur Verfügung. Zielsetzung war die unbürokratische Förderung von Projekten von Jugendlichen und Initiativen bzw. Vereinen aus dem Jugendbereich. Die Projekte sollten die Demokratie und die Teilhabe von jungen Menschen fördern und/oder sich gegen Tendenzen zu Rechtsextremismus, Gewalt und Menschenfeindlichkeit richten. Es sollte von jungen Menschen zwischen 12 und 27 Jahren ausgedacht, geplant und durchgeführt werden und in Frankfurt stattfinden. Das Jugendforum hatte sich auf Grundlage von eingegangenen Anträgen zur Förderung von fünf Projekten entschieden und mit Fördergeldern unterstützt:

 

»Au-Pairs in Frankfurt – nicht alles so nett, wie es sein sollte«

Zwei junge Frauen aus Kirgistan und Georgien, ehemalige Au-Pairs in Frankfurt und Studentinnen der Politikwissenschaft, haben am 3. Dezember 1015 eine Veranstaltung mit dem Titel »Au-Pairs in Frankfurt – nicht alles so nett, wie es sein sollte«
durchgeführt. Schwerpunkte der Veranstaltung waren die Präsentation einer Fotoausstellung mit verschiedenen Erfahrungsgeschichten, ein Forum mit Au-Pairs und ein Vortrag über die Rechte der Au-Pairs. Vorausgegangen waren Befragungen aktueller und ehemaliger Au-Pairs zur ihrer Situation in Familien in Frankfurt. Die Veranstaltung fand mit der Unterstützung des Projekts »Mehr Bock auf Politik – mehr Mut zum Gestalten« von beramí e.V. und infrau e.V. statt. Strategischer Partner war DiKoM e.V. Ausgehend vom Erfolg der Veranstaltung sollen in Zukunft weitere Projekte folgen.

 

Arabische Übersetzung der Broschüre »Welcome to Frankfurt«

Sechs Studentinnen der University of Applied Siences in Frankfurt hatten in Kooperation mit Dozenten eine Willkommens-Broschüre für geflüchtete Menschen erstellt, die für neu in Frankfurt angekommene Personen wichtige Angebote und Informationen zusammenfasst. Sie sollen mit Hilfe der Broschüre einen Überblick über ihre Möglichkeiten in Frankfurt erhalten. Diese Broschüre wird nun auch ins Arabische übersetzt.

 

»Unser buntes Westhausen gegen Rassismus«

Schüler*innen im Alter von 11 bis 16 Jahren wollen die Außenwand ihres Jugendtreffs »Alte Bäckerei« in Westhausen neu gestalten. Diese Einrichtung gehört zu Saz-Rock, einem Mitgliedsverband des Jugendrings. Mittels Workshops wurden unter Anleitung Kenntnisse zur Graffiti-Erstellung erworben, die dann für die Gestaltung des großen Wandbildes im Außenbereich des Treffs genutzt werden. Das Bild soll ein deutliches Signal für eine Willkommenskultur und gegen Rassismus im Stadtviertel sein.

 

»Hänsel, Gretel, Du und Ich«

Das Projekt »Hänsel, Gretel, Du und Ich« des Frankfurter Kunst- und Kulturvereins Art-Q mit Flüchtlingen aus Einrichtungen in Frankfurt und Umgebung und Studierenden der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst (Bereich Musik, Tanz und Schauspiel) und der Frankfurt University of Applied Sciences (Fachbereich Soziale Arbeit) ist im November 2015 gestartet und endet im März 2016. Gemeinsam soll eine Oper inszeniert werden. In den wöchentlichen Proben werden Themen wie Transit, politische Verfolgung und Angst in einem künstlerischen Rahmen aufgearbeitet und dargestellt. Dabei stehen Kunst, Integration und kulturelle Bildung im Fokus des gemeinsamen Schaffensprozesses.

 

»Frankfurt Babel«

Das Stück »Frankfurt Babel« ist ein Projekt des Jugendclubs des Schauspiels Frankfurt und wurde im November 2015 im Bockenheimer Depot uraufgeführt. Die 15 Darsteller*innen waren zwischen 15 und 23 Jahren alt. Regie führte die Leiterin des Jungen Schauspiels, sowie ein freischaffender Musiker und Regisseur. Etwa die Hälfte des Ensembles bestand aus Jugendlichen, die hier aufgewachsen sind, die andere Hälfte aus Kindern die aus ihrer Heimat flüchten mussten. Die Premiere fand Ende November im Bockenheimer Depot statt. »Frankfurt Babel« wurde in den Proben gemeinsam mit den Jugendlichen entwickelt und nimmt die alttestamentarische Bibelgeschichte vom Turmbau zu Babel und der Sprachverwirrung zum Motiv. In diesem Rahmen wurden Gedanken, Meinungen und Geschichten der Jugendlichen erzählt, die mitspielen. Sprache, das Verständnis füreinander und der Glaube daran, dass man gemeinsam etwas schaffen kann, waren wichtige Themen des Stücks. Das Stück steht 2016 weiterhin auf dem Spielplan des Schauspiels Frankfurt.